Spielerschutz Tätigkeitsbericht 2022

22 INTERVIEW Interview mit Sozialarbeiterin Frances Trümper „EIN GUTER SPIELERSCHUTZ MUSS FLÄCHENDECKEND ANGEBOTEN WERDEN!“ Frances Trümper ist auf dem Gebiet des Spielerschutzes langjährig erfahren. Sie arbeitet als Sozial- und Suchttherapeutin und leitet die Fach- und Schwerpunktberatungsstelle des „Arbeitskreis gegen Spielsucht e.V.“ in Unna. Im Jahr 1991 gegründet, hat es sich der Verein zur Aufgabe gemacht, die Probleme des pathologischen Glücksspiels zu thematisieren. Wir sprachen mit der Expertin über die Bedeutung von Sperrangeboten und darüber, was einen effektiven Spielerschutz in der Praxis auszeichnet. Die Aufgabe des Arbeitskreises gegen Spielsucht e.V. besteht aus zwei wesentlichen Bausteinen. Wir arbeiten zum einen als Schwerpunktberatungsstelle im Bereich Markt und Medien der Landesfachstelle Glücksspielsucht, in Bielefeld, zu. Diesbezüglich treiben wir Projekte voran, die für das Land relevant sind, und führen Schulungen von Ordnungsämtern, Polizei oder der Steuerfahndung durch. Aber auch die Marktdatenerhebung für das Land sowie deren Beschreibung und Einordnung gehören zu unseren Aufgaben. Die Angebotsstruktur der Spielhallen und Geldspielgeräte in Deutschland, in der wir alle Kommunen über 10.000 Einwohner, das gesamte Saarland und alle 396 Kommunen in NRW befragen, gehört ebenfalls zu unseren Tätigkeiten. Der zweite Bereich besteht aus der Beratung und ambulanten Rehabilitation von Klienten, die sich an uns wenden oder die selbst Probleme haben, oder auch Angehörigen, die sich beraten und unterstützen lassen wollen. Seit 2012 sind wir eine ambulante Rehastelle und bieten unter ärztlicher Leitung Betroffenen an, die Ursachen und Folgen ihrer Glücksspielsucht zu bearbeiten. Unser Beratungsangebot ist sehr niedrigschwellig. Jeder kann sich an uns wenden, dazu muss auch keine eigene Problematik vorliegen. Was ist die Hauptaufgabe des Arbeitskreises gegen Spielsucht e.V.?

RkJQdWJsaXNoZXIy NjAxNTI=